Ein Ritual ist der Aufnahme und Beförderung der frühen Bauhütten nachempfunden. Rituale laufen nach einem fest vorgegebenen Ablaufplan ab und dienen der geistigen Vertiefung und der Verinnerlichung der Ideale der Freimaurerei. Es werden Rituale in drei verschiedenen „Graden“ praktiziert, die auch als „Erkenntnisstufen“ bezeichnet werden. Diese beschäftigen sich mit den – nach Auffassung der Freimaurerei – drei wesentlichen Aspekten der Menschlichen Existenz: dem eigenen Dasein, dem sozialen Umfeld und dem eigenen Verhältnis zur Ewigkeit und zum Unendlichen. Die Rituale werden von ‚Beamten‘ geführt. Sie haben die Aufgabe, dass das jeweilige Ritual stets auf dieselbe Weise abläuft und dass keine Abweichungen vorkommen, die den Sinn des Rituals verfälschen könnten. Das Ritual spricht das Unbewusste im Menschen an und festigt seine Zugehörigkeit zu einem die Welt umfassenden, fest gefügten Bruderbund. Dadurch wirkt sich das Ritual, vergleichbar der Liturgie eines Gottesdienstes, erhebend auf den einzelnen Freimaurer aus und stärkt ihn bei der Bewältigung seiner Aufgaben im privaten, beruflichen und sozialen Umfeld. Das Ritual hat auch heute, wie schon vor knapp 300 Jahren, seine Gültigkeit für den Freimaurer, denn es ist eine Mahnung an ein sittliches Leben mit der Aufforderung, Menschlichkeit und Brüderlichkeit sowie das Eintreten für den Nächsten zu praktizieren, sich dabei von Vorurteilen gegenüber anderen Menschen, Religionen und politischen Einstellungen frei zu machen und sich gegenüber allen Menschen, die guten Willens sind, tolerant zu verhalten.
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