Wie wird man Freimaurer?
Um es vorauszuschicken: Es ist keine zwingende Voraussetzung einer Freimaurerloge beizugehören um „Freimaurer zu sein“ Millionen Frauen und Männer auf der Welt haben freimaurerisches Gedankengut verinnerlicht und leben danach, auch ohne Logenmitglieder zu sein. Wir bezeichnen sie als „Freimaurer ohne Schurz“ und respektieren und achten sie als solche. Logen sind die Vereine, Übungs- und Begegnungsstätten und die kleinste organisatorische Einheit der organisierten Freimaurerei. Der Weg, Freimaurer zu werden, ist nicht einfach durch eine Bewerbung möglich, sondern folgt einem bestimmten Prozess. Wenn Sie sich für die Freimaurerei interessieren, können wir Ihnen folgende Vorgehensweise empfehlen:
Wenn Sie sich mit dem Gedanken tragen, Freimaurer zu werden und einer Loge beizutreten, empfiehlt sich zunächst, sich über die unterschiedlichen zur Verfügung stehenden Quellen mit dem freimaurerischen Gedankengut vertraut zu machen, beispielsweise durch entsprechende Literatur, Websites oder auch durch persönlichen Kontakt mit Freimaurern. Sobald Sie zu der Auffassung gelangt sind, dass dieses Gedankengut Ihren Überzeugungen entspricht, sollten Sie als nächsten Schritt eine oder mehrere Logen identifizieren, welchen Sie möglicherweise beitreten möchten.
Es gibt verschiedene Wege, um mit Freimaurerlogen in Kontakt zu treten. Interessierte können sich an die Vereinigte Großloge von Deutschland (VGLvD) oder die Großloge der Alten Freien und Angenommenen Maurer von Deutschland (AFuAMvD) wenden, die Logen in der Nähe des Wohnorts empfehlen. Die Frauen-Großloge von Deutschland bietet einen ähnlichen Service auf „freimaurerinnen.de“. Viele Logen, darunter auch unsere, haben eigene Webseiten, über die man direkt Kontakt aufnehmen kann. Einige Logen, wie die Loge Carl zur Eintracht, laden bei Interesse zu Gästeabenden oder persönlichen Gesprächen ein. Kontakt zum Gästereferenten der Loge Carl zur Eintracht kann per E-Mail an gaestereferent[at]carlzureintracht.de aufgenommen werden. In Gesprächen zwischen Logenmitgliedern und Interessenten können beide Seiten über einen längeren Zeitraum ein umfassendes Bild voneinander gewinnen. Die Anforderungen an ‚Suchende‘, so nennen wir Interessenten, sind an die lange Tradition und Erfahrung des Freimaurerbundes angepasst, wobei Eigenschaften wie Brüderlichkeit, Toleranz und Akzeptanz des Nächsten wichtig sind. Da die Loge ein Abbild der Gesellschaft ist, sind ihre Mitglieder aus verschiedensten Berufsgruppen. Die Freimaurerei schafft ein Forum für Menschen unterschiedlichster Lebenswege.
Nach etwa einem Jahr Teilnahme an den regelmäßigen Gästeabenden in der Loge können Sie ein Aufnahmegesuch stellen. Dieser Schritt wird in der Freimaurerei als „Anklopfen“ bezeichnet. Entscheidend für ein Aufnahmegesuch ist nicht die Angst vor hohen Anforderungen, sondern allein Ihr Wille, im Sinne der Freimaurerei an sich selbst zum Wohle aller zu arbeiten. Eine mögliche Aufnahme erfolgt unabhängig von Beruf, Religion, Herkunft oder politischer Überzeugung, sofern diese nicht den Idealen der Freimaurerei widersprechen. Nachdem ein Aufnahmegesuch gestellt wurde, übernimmt ein Freimaurer die Bürgschaft für den Suchenden. Dieser Bürge kann entweder schon eine bestehende Verbindung zum Suchenden haben oder ein Freimaurer sein, der bei den regelmäßigen Gästeabenden anwesend war und sich für ihn verbürgt. Anschließend wird über den Aufnahmeantrag in einer geheimen Kugelung von den Logenmitgliedern abgestimmt. Bei positivem Ausgang wird Ihre Aufnahme festgelegt, die in einem feierlichen Rahmen stattfindet. Diese Zeremonie gehört zu den prägendsten und unvergesslichsten Erfahrungen eines Freimaurers.